[Robin/In der Stadt]
Bald war es soweit, der Moment auf den sich die anderen und er vorbereitet hatten. Die Demonstration. Zum ersten Mal würde er aktiv gegen die Regierung Flagge zeigen. Sogar wortwörtlich. Es ließ ihn schon die ganze Zeit unruhig sein, so unruhig wie er sich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Ungefähr ein Jahr war es her, der Vorfall der ihn diesen Weg gehen lässt. Auf den Tag genau wusste Robin wann sich der Vorfall ereignet hatte. Es war alles so unwirklich, er hatte etwas verloren damals. Unschuld. Er hatte damals angefangen zu suchen...nach noch mehr Lügen der Regierung. Es war wie ein Erwachen. Die ersten Monate war er dauerhaft gestresst, ein Konflikt zwischen seiner Neugier und Normalität. Er hätte einfach wegsehen können, jetzt war es zu spät. Warum hatte er es nicht getan? Warum hatte er Dannie nicht abgelehnt? Es wäre so einfach, er war ja nicht direkt betroffen gewesen bis zu dem Konzert. Selbst danach war er nicht wirklich betroffen.
Sein Vater würde ausrasten wenn er das hier mitkriegen würde und seine Mutter...wahrscheinlich würde sie sich einfach Sorgen machen. Wo auch immer sie jetzt war.
Die Frage geisterte praktisch andauernd in seinem Kopf herum. Etwas abwesend schaute er bei dem Gedanken aus dem Fenster der Straßenbahn, in der stillen Hoffnung dass die Antwort ihm ins Sichtfeld fallen würde.
Kurz danach war seine Fahrt vorbei und er im Stadtzentrum. Von hier aus ging es zur Metro Mall. Klamottenladen.
Robin suchte dort nach einem einfachen schwarzen unauffälligen generischen Hoodie und fand mehr oder weniger schnell einen. Die ganze Zeit während seines Einkaufs fühlte er sich beobachtet und das machte ihn nervös und ließ ihn schneller laufen als hätte er keine Zeit. Per Zufall lief er auf dem Weg zur Kasse des Ladens an einem Ständer mit schwarzen Schals vorbei. Er griff sich sofort einen und hetzte dann sofort zur Kasse. Der Gedanke nicht mit dem Chip zu bezahlen ging durch den Kopf, aber es war wohl unauffälliger wie immer mit dem Chip zu bezahlen.
Nach dem das getan war und seine neuen Einkäufe in einer Tüte gelandet waren verließ er die Mall auch schon. Er hatte schon die Flagge gemacht, im Projektraum seiner Uni, der Treffpunkt von Dannies Gruppe, wie sie Robin vorerst bekannt war. Er war nicht gut im Nähen aber andere dort halfen ihm. Jetzt war die Flagge versteckt in einer Tüte in seinem Appartment. Damit hatte er jetzt alles und konnte eigentlich wieder nach Hause. Dorthin war er allerdings auf dem Weg, denn er hatte doch noch etwas zu tun. Zurück zur Plaza. Mit einem mulmigen Bauchgefühl.
Dort angekommen suchte er für eine Weile nach einem bestimmten Laden während er aufpasste dass niemand ihn sehen könnte den er kannte. Was nicht leicht war in der Menschenmenge. Aber sie bot ihm auch gleichzeitig etwas Schutz.
Da er nur Gerüchte gehört hatte und selber nicht dort gewesen war bisher dauerte es eine Weile, doch dann stand er dort. Cafe Offline. Ein letzter Blick versicherte ihn das niemand ihm aktiv folgte. Dann betrat er den Laden.
Und so schlimm wie er es vermutet hatte war der Laden gar nicht. Eine angenehme gedimmte Beleuchtung, ansprechende, und doch irgendwie altmodisch wirkende Stühle und generell ein Flair wie in Teilen der Retro Mall, die er mal besucht hatte um neue Stifte zu holen. Er suchte den Laden mit seinem Blick ab und fand dann was er suchte. Die Theke. Er ging ohne Umwege zu dieser und sprach die Person hinter der Theke an.
"Entschuldigung, ich weiß das klingt komisch aber...könnten sie diese Nachricht bitte weiterleiten?"
Es war ein zusammengefalteter Zettel auf dem außen mit einem Kulli "Miss K" geschrieben wurde. Innen war eine Nachricht an
Kara niedergeschrieben, in einer etwas schwierig zu lesenden Schrift. Selbst wenn Robin seit einiger Zeit schon Papier nutzte, so war er nicht wirklich daran gewöhnt auf diesem zu schreiben.
Show ContentDer Brief an Kara:
Miss K.
Ich bin interessiert an einem weiteren Treffen.
Jedoch finde ich Ich hatte bereits vor bei S ihrer Arbeitsstelle zu erscheinen,
allerdings habe ich das bisher nicht geschafft.
Beachten sie dass mein Tagesplan es meistens nur erlaubt
sich abends zu treffen. Bitte
Sie wissen wie sie mich erreichen.
R.
Er reichte den Zettel geschlossen der Person.
"Ich denke die Person wird schon danach fragen oder wie auch immer das funktionieren soll. Also dann..ähm, bye."
Er machte einen halben Schritt bevor er stoppte und sich nochmal umdrehte.
"Und öffnen sie den Zettel bitte nicht"
Danach ging er schnell auf dem Lokal und nahm die nächste Gelegenheit war, nach Hause zu kommen. Er wollte heute noch ausschlafen, bis morgen dann ein etwas anderer Tag für ihn anbricht.