[Green/Mall]
In einem Cafe im großzügigen Restaurantbereich der Mall sitzend schaut die schwarzhaarige Frau auf die Ameisen unter sich herab. Sie sitzt lässig, die Beine so übereinandergeschlagen dass der königsblaue Rock ihres
Kleides glatt an ihren perfekt rasierten Beinen entlanglief. Ihr Kinn liegt in genau der richtigen Pose um mehr arrogant und überheblich als gelangweilt und desinteressiert zu wirken leicht auf den gespreizten Fingern der rechten Hand auf. Die linke Hand, deren Finger passend zur Rechen, in Blau mit je einem silbernen Steinchen darin lackiert sind, halten den Henkel einer Tasse mit Kaffee darin. Neben der Untertasse liegt ihre
Brille. In den letzten fünf Jahren hatte sie sich stehts das neuste Model gekauft. Ohne dieses Gerät würde sie kaum noch wissen, wie sie zurecht kommen sollte. Sie löst den Blick von den Menschen unter sich, hebt das technische Meisterwerk auf und legt es sich über die Augen. Sofort erscheint ein Willkommensbildschirm. Über den in ihrem Kopf eingebauten Chip steuert sie wortlos das Menu zu den Juwelieren der Mall. Sie braucht einen Ring, passend zu ihrem Outfit. So richtig jedoch spricht sie keine der Seiten an.
Ungeheuerlich diese Aufmachung. Wer packt denn heute noch Gold und Rot zusammen auf seine Webseite? Urgh! Und dieser hier, dieser Name lächerlich. Und dann noch im 5. Stock, als würde ich so weit laufen für einen blöden Ring.
Sie wischt weiter.
War ich schon, davon hat meine Nachbarin ihren ganzen Schmuck. Urgh, olle Tuse. Keinen Geschmack und mehr Schrumpeln als eine Rosine, aber die Königin dieser Stadt. Ich bitte dich, die schaut doch keiner mehr an. Bennys ist nett, aber da kaufen die ganzen normal Bürger ein.
Sie seufzt, nimmt die Brille ab und steht auf. Sofort kommt vom Rand des Cafes ein junger Mann in Uniform angelaufen, einer der Pagen der Mall. Er ist bepackt mit 7 verschiedenen Tüten, die er relativ kunstvoll auf seinen Armen verteilt hat.
"Sie gehen weiter, Miss?", fragt er. Green mustert ihn.
"Ja.", antwortet sie und dreht sich um. Diese Pagen waren schon praktisch. Kaum vorzustellen diese ganzen Tüten alleine zu tragen. Oder sie in einen dieser hässlichen Wagen zu stopfen. Kopfschüttelnd bei dem Gedanken streift sie durch die Gänge auf der Suche nach Juwelen. Und findet schließlich auch eines.
Na wenn das mal nicht zu meinem Outfit passt
Sie streicht noch einmal das Kleid zurecht und wendet sich dem Pagen zu.
"Bringen sie die Sachen zu dem Wagen der auf mich wartet. Husch!", sie macht eine verscheuchende Geste und geht dann in ihrer elegantesten Art auf das Objekt ihrer Begierde zu.
"Hallo Dean.", grüßt sie freundlich und schiebt sich unverfrohren neben ihn um ihn genauer zu betrachten. Er trägt eine schwarze Jeans die eng anliegt und dazu ein schlichtes aber ordentliches, weißes Hemd mit dem Regierungssymbol drauf. Das ganze sieht der Schmuck aus und besonders das Hemd sticht ihr ins Auge.
"Das ist aber ein schickes Oberteil.", meint sie anerkennend. "ich kenne den Schnitt nicht. Woher ist das? Ach und wie gehts dir eigentlich? Ich bin so ein Trampel manchmal."