RE: Metro Nr17
Elfchen > 31.07.2017, 20:42:46
Skeptisch verschränkte der Soldat seine Arme und blieb für eine Weile stehen, der Haltung nach zu urteilen scannte er Darius einmal mit seinem Visier durch. Plötzlich fiel die eher abwehrende Körperhaltung des Soldatens, seine Stimme klang weniger gefasst, „Kommandant?“ , sofort holte er seinen längst überfälligen Salut nach, „Einen kleinen Moment bitte...“
Er wandte sich kurz ab und begann über sein Funkgerät zu sprechen, leider durch den dicken Helm zu unverständlich um etwas mithören zu können. „Jemand zuständiges wird umgehend zu ihnen kommen und mich ablösen, Verzeihung.“
Ein paar Minuten später kreuzte tatsächlich Jemand auf der dem Aussehen nach zu urteilen mehr wissen könnte. Er war groß, mindestens zwei Meter. Athletischer Körperbau, kantiges Gesicht, kurze schwarze Haare. Unter der Schutzkleidung und der kugelsicheren Weste waren schwarze Legierungen zu erkennen welche sich ganz über Arme und Beine zogen. Er sah deutlich anders aus als die hier stationierten Soldaten, seine Rüstung schien leichter und er trug weder Helm, noch Visier oder ein Headset. Auch Waffen fehlten fast gänzlich, bis auf die standardmäßige Handfeuerwaffe an der Hüfte. Ohne Frage, es war der Supersoldat. In seiner Begleitung ein zweiter Soldat. Mit einem schnellen Salut stellte sich der Supersoldat vor, „Guten Tag, Kommandant. Zu aller erst verzeihen sie, jedoch ist der Leiter dieser Operation zur Zeit außerhalb der Mall und koordiniert diese von dort aus, entsprechend hat man mich an seiner Stelle zu ihnen geschickt.“
Er drehte sich zu seinem Kollegen um, „Ron, würdest du schon mal los gehen und bei der Evakuierung mithelfen, ich habe das hier im Griff.“
Der angesprochene Soldat schüttelte den Kopf. Er war nicht in der Ausrüstung der Elitetrupps gekleidet, sondern trug eine leicht abgewandelte Form der üblichen Ausrüstung, die sichtlich darauf ausgelegt war möglichst leicht und beweglich gehalten zu sein. Darius erkannte ihn als den Soldaten Ron Zecklar, seit der Vorstellung des Supersoldaten wich dieser nicht von seiner Seite und Darius wusste, dass es eine dazu passende Dienstanweisung an alle Soldaten gab. Seinen Helm hatte er abgenommen und an seine Seite an einen Klip festgeharkt, sodass nun ein kritischer Blick in Richtung des Supersoldaten gefolgt von einem tadelnden Kopfschütteln zu sehen war. „Du kennst die Anweisungen.“, erwiderte Ron wie Darius wusste. „Und du weißt was passiert wenn wir sie brechen. Ich bleibe in den 300 Metern um dich herum, basta.“ Er griff an seinen Gürtel und entnahm die Pistole, welche er Darius reichte. „Kläre du den Kommandanten über die Situation auf. Ich begleite die Dame in die Mitte.“ Damit wendete er sich Star zu und wechselte ein paar kurze, freundliche und beruhigende Worte mit ihr, ehe er sie bat mit ihm in die Mitte der Mall zu kommen.
„Mhm, werde ich.“ ,erwiderte er, "Wir haben die Bestätigte Information das sich zur Zeit mindestens zwei Rebellen hier in der Mall aufhalten. Entsprechend wurde sie umgehend abgeriegelt und umstellt, alle Bewohner haben wir nun im Zentrum versammelt. Zum einem damit sie überschaubar sind und wir sie besser schützen können, zum Anderen damit wir gleich Verdächtige aus der Masse entfernen können um sie anschließend zu befragen. Währenddessen werden alle Privilegierten aus der Mall eskortiert." Derweil kam ein weiterer Soldat an und gab Darius wortlos eine kugelsichere Weste, ein kompaktes Headset und ein Visier. Markus fuhr fort, "Mit dem Headset bekommen sie Befehle und Informationen über den momentanen Einsatz, die Waffe dient logischerweise zur Verteidigung von ihnen und anderen. Wenn sie helfen wollen dann sammeln sie sich zusammen mit mir am Kern der Mall. Wir stellen uns zu den anderen Soldaten und sorgen dafür das keiner unter den Knienden eine Waffe zieht oder Ähnliches versucht."
Entsprechend fand sich der Supersoldat in Begleitung eines neu ausgerüsteten Stadtkommandanten in der Mitte ein und blieb vor der Menge stehen.
Spedy wurde weiter von der Hand an seinem Rücken gezwungen nach vorne zum Kern weiter zu gehen. Der Soldat war grob und ließ ihm keinerlei Chance sich zu wehren.
"Das ist zu ihrer eigenen Sicherheit, wenn sie ohne Widerstand folge leisten dann passiert auch Niemanden etwas. Selbes gilt für die Frau, welche wie alle Anderen zum Mittelpunkt geführt wird. Und nun, weniger gucken, schneller gehen!"
Ein leichter Schubser folgte der grantigen Anweisung. Neben ihm wurde die schreiende Sängerin ohne weiteres abgeführt, fest im Griff und gut bewacht. Das Diese manchmal stolperte und vor schmerzen keuchte schien hier Niemanden zu interessieren. Stattdessen trieb man sie nur noch mehr an bis sie endlich am Ziel ankamen.
Mit einem bestimmten Ruck wies man Spedy an sich genau wie alle Anderen hinzuknien, Hände über dem Kopf.
Leona hingegen wurde aus dem Polizeigriff losgelassen und fiel einfach zu Boden. Kurz darauf zog einer der Soldaten sie auf die Knie und bog ihre Arme gewaltsam hinter den Kopf. An ihren Handgelenken und anderen Stellen waren blaue Flecken zu erkennen. Auch ihr befahl man in dieser Position zu verharren, keine Ausnahmen.
Kurze Zeit später trat eine Offizierin ins Licht, ebenfalls recht schwer gerüstet. Ihre Stimme war laut und deutlich, "Hier in dieser Mall sind mindestens zwei Rebellen.
Sie könnten bewaffnet sein und sind getarnt, ohne Frage stellen sie eine immense Gefahr für jeden dar der sich heute hier befindet.
Aus diesem Grund haben wir alle Menschen hier versammelt, das ermöglicht es uns Jeden im Blick zu haben. Außerdem können wir Verdächtige einfach herausnehmen und diese untersuchen, sodass die Rebellen in Handumdrehen ausfindig gemacht werden.
Wir erwarten das ein Jeder unseren Worten folge leistet, insbesondere meinen. Die Privilegierten unter ihnen werden jetzt schon aus der Masse entfernt und sicher aus dem Gebäude eskortiert. Der Rest, bleibt."
Dann schwieg sie, an ihr vorbei gingen ein duzend Soldaten und traten in die kniende Menge ein. Dean konnte sehen wie sie rasch die Privilegierten ausfinden machten, auch ihn. Ein Soldat blieb vor ihm stehen und bot ihm seine Hand an. Nachdem man ihn hochgezogen hat wies man ihn an dicht hinter dem Soldaten zu bleiben, welcher geradeaus an der Offizierin Richtung Ausgang ging. Alles ging schnell, einstudiert. Passend zu der guten Planung der Regierung waren draußen zwischen den Einsatzwägen auch schon vier schwarze Limousinen, neben jeder davon wartete ein Chauffeur und ein weiterer, gerüsteter Soldat.
Nachdem die Privilegierten aus der Halle geführt wurden wendete sich der weibliche Offizier wieder den restlichen Personen zu. „Wie wir sagte, irgendwo unter uns sind Rebellen und diese gilt es zu finden. Wir werden nun jede Person hier überprüfen, Widerstand wird gewaltsam unterdrückt werden.“ hallte ihre strenge Stimme durch den Raum. „Macht einfach mit, dann sind die meisten von ihnen auch bald wieder zuhause.“ Er gab den schwer gerüsteten Soldaten aus der Linie links und rechts von ihr ein Zeichen und diese begannen langsam die Reihen der Knienden abzugehen. Die Stimmung im Bereich war angespannt, die Bewohner merklich verstört. Neben Leona kniete eine junger Mann, der mit panischer Stimme immer wieder vor sich hinmurmelte es wäre alles okay und ein Parkticket seie kein Verbrechen. Darius konnte beobachten, wie die Soldaten einen Mann um die 50 auf die Beine zerrten. In seinem Visier war zu erkennen, dass es sich um eine verdächtige Person handelte. Grob wurde der Mann zur Wand gezerrt und unsanft dagegen gedrückt. Sein überraschter Schmerzlaut hallte durch die angespannte Stille, während die Soldaten begannen ihn abzutasten. Hier und da wurden noch andere Personen aus den Reihen geholt, wie Darius erkannte alles verdächtige. Und niemand von ihnen sanft. Neben Speedy kniete eine Frau mit einem kleinen Kind vor der Brust, welches sie schützend ihm Arm hielt, bevor ihr ein Knie gegen die Schulter gestoßen wurde. Einer der gepanzerten fuhr sie an „Arme über den Kopf haben wir gesagt!“, die Stimme des Soldaten war weiblich, es musste eine Frau sein. Sie zog die jammernde Frau an der Schulter hoch und brachte sie ebenfalls zur Wand, wenn auch etwas rücksichtsvoller ob des Babys.
Nachdem die Soldaten fertig damit waren die verdächtigen an den Seiten abzutasten und durch zu checken wurden diese in einem Polizeigriff aus der Halle geschafft. Inzwischen war leises tuschen und hier und da gar wimmern zu hören und die angespannte Stimmung war in ängstliche Panik umgeschlagen. Die gerüsteten ließen sich davon allerdings nicht in ihrer Arbeit abhalten. Zwei Soldaten hielten neben Speedy an und klopften ihm relativ unsanft auf die Schulter, gefolgt von einem groben „Aufstehen.“ Die Person die mit ihm sprach war merklich männlich, bei seinem Kollegen daneben war es unmöglich das zu sagen. Der Soldat schaute ihn eine Weile durch das Visier an und begann dann zu sprechen. Hier und da ist das Wort Experiment aus den Reihen der Soldaten zu vernehmen, was diese nur noch aggressiver zu machen scheint.
„Speedy Bolt, alter 35 Jahre, Beruf Ingenieur mit Werkstatt in der 86. Straße, middleclass mit Wohnung seit etwa 4 Wochen. Korrekt?“ Er wartete die Bestätigung ab. Auch sein Kollege dahinter, welcher sich nun als männlich outete schien einen Scan gelaufen zu haben. „Ich habe hier noch etwas. Ehemaliger Angestellter von Scantec, Tochterfirma von Cybernetix. Einige Abmahnungen und Eintragungen im Angestelltenregister. Vor einer Weile gekündigt, danach in die Außenbezirke gegangen.“ Der Soldat vor Speedy blickt diesen nun wieder eindringlicher an. „Außenbezirke huh? Interessant.“ Speedy wird unsanft an der Schulter gepackt und aus den Reihen der anderen gezerrt. Der Griff der behandschuhten Hand ist Schmerzhaft fest, so sehr dass er glaubt seine Knochen knirschen zu hören, bevor er mit Wucht gegen die Wand an der Seite gepresst wird die ihm die Luft aus den Lungen treibt. Die Soldaten zerrten seine Beine auseinander, drückten seine Arme unsanft erhoben gegen die Wand und fixierten seine Stirn am kühlen Stein. Grobe Hände beginnen seine Beine und Arme abzutasten, machen auch vor intimeren Zonen nicht halt und nehmen keinerlei Rücksicht auf Laute von Schmerz oder ähnlichem.
„Ein gekündigter Ingenieur der in die Außenbezirke flieht und kurz danach zufällig in einer Mall mit Rebellen darin ist.“, meint einer der Soldaten, neben den zwei die ihn gebracht haben und hält zur Vorsicht das Gewehr auf ihn gerichtet. „Ich schätze wir haben einen schuldigen.“
Leona hört währenddessen hinter sich eine Stimme. „Da ist Leona Sunshimmer.“ Zwei Arme packen sie von hinten und zerren sie auf die Füße. „Haben wir dich endlich, Miststück. Diesmal kann dich kein PR Manager oder Anwalt rausreden!“ Ihre Arme werden auf den Rücken gezerrt und sie spürt das Klicken von Handschellen, bevor ihr Kopf nach vorne gedrückt wird, was sie in eine unbequeme Haltung bringt. „Wir wussten dass du ein Rebellenflittchen bist!“ Sie kann nicht einmal sehen wer sie festhält oder wie viele um sie herum sind. Einzig Darius kann mit ansehen, wie gleich vier der gepanzerten Soldaten Leona umstellen, die um sie knienden zur Seite scheuchen und die Sängerin in Gewahrsam nehmen. „Diesmal bist du dran, dafür kriegst du die verdiente Kugel!“. Jeden Protest ignorierend zerren die Soldaten sie auf die Offizierin zu und mit jedem Schritt steigt die Todesangst der Sängerin. Sie weiß, wenn die Soldaten sie wirklich abliefern und anklagen würde kein Gericht in ihren Gunsten entscheiden.