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Laylilay > 07.05.2015, 14:17:19
[Nija]
Mit langsamen Bewegungen führte sie ihre Gabel zum Mund und aß einen Bissen. Das Essen war nicht schlecht. Das Fleisch einen ticken zu lange drin, doch das Gemüse hatte Biss, angenehmer Weise. Sie legte ihre Gabel ab und nahm einen Schluck Wasser, als es rumpelte. Sich verschluckend hustete sie kurz, ehe sie sich umblickte. Alles weitere ging schnell, sehr schnell, zu schnell. Das panische Gekreische aus den Lautsprechern war kaum zu verstehen, einzig irgend wie Notlandung war heraus zu hören. Ihr wurde kurz schwindelig, als ihr Gleichgewichtsorgan versuchte, den plötzlichen Höhenabfall zu verarbeiten. Es rumpste erneut, ihr Stuhl fiel um, sie zu Boden. Während es in ihren Ohren noch knacke, versuchte sie sich aufzurappeln. Dinge flogen herum. Dann knallte etwas in ihres Seite und riss sie mit sich.
Das erste, was sie danach wahrnahm waren dumpfe Geräusche und Schmerzen in ihren Gliedern. Erst einmal traute sie sich nicht, sich zu bewegen um eventuellem Schmerz aus dem Weg zu gehen. Langsam kam ihr Verstand wieder. Sie öffnete die Augen, oder versuchte es. Es dauerte ein wenig, bis sich das Bild klärte. Sie lag inmitten von Scherben. Über ihrem linken Fuß lag eine schmerzende Bahn aus ehmals heißer Soße und als sich sie bewegte, schmerzte ihr Arm. Sie schob den Stuhl auf ihre zur Seite und richtete sich in eine sitzende Position, wobei sie sich etwas an dem Scherbenhaufen um sie schnitt. Ein Blick auf ihren Arm verriet die Quelle des Schmerzes. Eine Gabel hatte sich mit den Zinken in ihr Fleisch gebohrt. Mit einem kurzen, schmerzhaften Ruck zog sie diese hinaus. Die kleinen Einstiche füllten sich mit Blut, doch zum Glück nicht all zu vielen. Sie richtete sich vollends auf. Ihr Kopf schmerzte doch war sie weich gelandet. Als sie sich umdrehte, erblickte sie hinter sich einen Stapel von Personen. Der Tisch vor ihr... Vier Arbeiter des Schiffes. Zwei von ihnen waren von einem Stuhlbein durchbohrt worden, ein weiterer rührte sich nicht. Der letzte lag ruhig da, doch war sein Hals in einer falschen, geradezu grotesken Position verdreht, sodass sein Kinn auf seiner Schulter ruhte. Es war sinnlos hier zu fragen. Sie blickte durch das Chaos. Einige waren aufgestanden, nun hörte sie auch das Geräusch des Wassers. Doch dachte sie sich nicht viel dabei...konnte das nicht auch einfach der Wassertank sein, der den Maschinenraum flutete? Etwas auf ihren schmerzenden Beinen taumelnd, trat sie aus dem Trümmerfeld zu den anderen und hörte den beiden Leuten zu. Es war dunkel, doch zumindest konnte sie Umrisse erkennen. Sie war zu verwirrt und unerfahren in diesen Dingen, um etwas zu tun. Sie begnügte sich damit, ihre Hand auf den Arm zu pressen und zu warten, bis klare Anweisungen kamen.